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welsWels Stadt | Geschehen | 26.05.2010

Stimmung war durch nichts zu bremsen

Konzert-Lenkung wurde überrascht

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Das AC-DC-Monsterkonzert vom 22. Mai 2010 ist vorüber, die Begeisterung der über 90.000 Besucher galt vor allem der Kultband aus Australien. Wir waren dort mit der Kamera unterwegs, wo die Fäden der Verantwortung lagen. Dazu unser Konzert-Bericht der anderen Art!
Die Veranstalter haben sich bei der Vorbereitung und Abwicklung viele Mühe gemacht. Doch die Hauptlast trugen jene, die sich um die Durchführungs-Bestimmungen, um den Verkehr, die Sicherheit und Gesundheit kümmern mussten. Eine enorme Belastung, der eigentlich nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Unfair, aber erfolgreich. Zuerst gab es nur Ärger, dann mediale Schelte und erst dann konnten Politik und Behörden reagieren. Aus Veranstalter-Sicht geschickt, doch gegenüber dem Veranstaltungsort höchst unfair: Zuerst Karten verkaufen und dann um Genehmigung ansuchen.
Ab November 2009 wurden zigtausende Karten verkauft, am 23. Dezember (!) langte das Ansuchen für Bewilligung im Magistrat der Stadt Wels ein. Ein Nein war angesichts der Medienkampagne für das Konzert praktisch unmöglich, jetzt galt es nach dem Ja der Politik zu handeln.
Behörden gefordert. Magistrat, Polizei, Rotes Kreuz, Asfinang und viele mehr waren gefragt. Wels brachte die Erfahrungen von Messeveranstaltungen und von mehreren, allerdings wesentlich kleineren Open-Air-Konzerten ein.
Erster Ansprechpartner war die Bezirksverwaltung der Stadt und damit deren Leiter Dr. Bernd Spitzer, der sich mit der umfangreichen Materie beschäftigen musste. Schließlich sollten dann die entsprechenden „wasserdichten“ Bescheide ausgestellt werden und alle zuständigen Bereiche wie Polizei, Asfinag, Rotes Kreuz und Feuerwehr. Und wer verfolgte nicht die Probleme mit Naturschutz und angeblichen Fliegerbomben.
Und kam endlich der Tag X, an dem der inzwischen erkrankten Behördenleiter von seiner Stellvertreterin Mag. Gabriela Hauser-Ausweger vertreten wurde. Wir konnten uns in der Kommandozentrale in der Feuerwehr von der umfangreichen Vorbereitung auf das Großereignis überzeugen. Dank der technischen Möglichkeiten war der Überblick ständig gegeben und man hätte rasch reagieren können.
Es blieb überraschend für alle fast völlig ruhig. Sieht man von den ersten Problemen mit dem aufgetragenen Rindenmulch, Drängereien an Zäunen und Wellenbrechern sowie vermeintlichen Massenschlägereien ab. Jugendliche sorgten durch ein Bad im Schlamm für großes Aufsehen, die Menschentrauben ließen zuerst einen Konflikt vermuten.
Sieht man von Kreislaufbeschwerden, Atemproblemen und zu sehr alkoholisierten Besuchern ab, staunten alle über die Disziplin der Besucher. Schließlich erforderte der Anmarsch und die lange Wartezeit bis zum musikalischen Höhepunkt Standvermögen und gute Laune.
Applaus? Der Magistratsdirektor Dr. Karl Schweiger als oberster Behördenvertreter musste sich nicht einbringen. Mag. Gabriela Hauser-Ausweger, ABI Roland Weber als an diesem Tage zuständiger FF-Kommandant und ihre Helfer konnten in aller Ruhe das Geschehen und die Abwicklung beobachten. Ein Besuch im Kommando hinter der Bühne mit BR Werner Holzinger war die einzige Abwechslung. Auch die Polizei meldete überraschend wenige Probleme.
Als Beobachter muss man den Behörden und Eiunsatzkräften Applaus spenden. Schon deshalb, weil nur diese mögliche Vorkommnisse zu verantworten gehabt hätten.
Wetterradar half bei Entscheidung
Die wichtigste Entscheidung während des gesamten Einsatzes war die Reaktion auf das Wetterradar, das für kurz nach 21.00 Uhr Gewitter mit Starkregen voraussagte. Vor Ort entschloss man sich deshalb für einen möglichst frühen Beginn des Hauptkonzertes, bei dem dann die Kulttruppe in gekonnter Weise auch für die entsprechende Ablenkung von dem Gewitterregen mit Blitz und Donner sorgte.
Einschätzung? Nur ein Foto genügt, um abschätzen zu können, welcher Verantwortung die Behörden bei solch einer Massenansammlung ausgesetzt sind. Ein Behörden-Nein wegen zu hohem Risiko würde vor allem auch von den Politikern nicht unterstützt werden. 
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