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welsWels Stadt | Gesundheit | 24.11.2010

Österreichweit neuartige Elektrochemotherapie in Wels

Erfolgreich gegen Haut-Tumore

Das Hauttumorzentrum des Klinikum Wels-Grieskirchen kann seinen Patienten nun eine neue Therapieform zur Tumor-Reduktion bieten: die Elektrochemotherapie. Primarius Dr. Werner Saxinger (Bild) und sein Team freuen sich über deutliche Erfolge.
Diese neue Therapieform ermöglicht Schmerzlinderung, sowie erhöhte Lebensqualität für die Patienten und ist bei jeder Form von Hautkrebs oder Hautmetastasen anderer Tumore mit geringen Nebenwirkungen möglich.
Das Hauttumorzentrum (HTZ) im Klinikum stellt seit einem Jahr eine interdisziplinäre, koordinierte Betreuung für Hautkrebspatienten bereit. Primar Dr. Werner Saxinger: „Hautkrebs ist die häufigste Krebsart beim Menschen. Hauttumore sowie Metastasen aller Krebsarten sind in den letzten Jahres massiv gestiegen.
Eine gewisse Anzahl davon ist inoperabel, wodurch palliative Maßnahmen einen immer höheren Stellenwert einnehmen. Umso bedeutender ist in diesem Zusammenhang die neuartige Elektrochemotherapie, mit der im HTZ bereits Erfolge erzielt werden konnten!“
Die Elektrochemotherapie ist eine Mischung aus der klassischen Chemotherapie und einer Elektrotherapie und wird in einer Kurznarkose durchgeführt. Dabei injiziert der Arzt zu Beginn ein bestimmtes Chemotherapeutikum in die Vene.
Nach einigen Minuten Wirkungszeit wird der Tumor mit speziellen Nadeln punktiert und Strom durch das Gewebe gesendet. Dadurch öffnen sich die Poren und die Chemotherapie wirkt lokal im Tumor, was zu einer Verkleinerung bzw. Rückbildung führt.
Angewendet werden kann diese spezielle Chemotherapie-Art bei jeder Form von Hautkrebs oder Hautmetastasen, wo eine Operation bzw. andere Therapie aufgrund der Größe oder Anzahl nicht möglich ist oder vom Patienten abgelehnt wird.
Dr. Saxinger ergänzend: „Doch diese Therapieform bietet nicht nur diesen großen Vorteil der breiten Anwendbarkeit gegenüber bisherigen Behandlungsmethoden, sondern es wird nur eine geringe Dosis des Chemotherapeutikums verabreicht und die Wirkung erfolgt hauptsächlich im Tumorgewebe. Es entstehen zudem weniger Blutungen und Infekte können teilweise vorgebeugt werden. Erste Therapieerfolge setzen bereits nach wenigen Tagen ein, signifikante Nebenwirkungen treten nicht auf.“
Das HTZ wendet als erstes Institut in Österreich die Elektrochemotherapie an. Das Klinikum definiert damit neue Betreuungsstandards und unterstreicht seinen hervorragenden Ruf, bestmögliche Versorgung auf hohem medizinischem Niveau zu bieten.
Mag. Raimund Kaplinger, Sprecher der Geschäftsführung: „Es freut uns, dass wir in diesem Zusammenhang als Vorreiter in Österreich einen weiteren Schritt in Richtung einer palliativen Patientenversorgung machen konnten. Die Elektrochemotherapie als neue Behandlungsform ermöglicht es, die Patientenbetreuung zu steigern, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität der Patienten signifikant zu verbessern.“
Dem großen Einsatz und der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten ist es zu verdanken, dass die Elektrochemotherapie innerhalb kürzester Zeit im HTZ gestartet werden konnte. Prim. Dr. Werner Saxinger: „Wir sprechen hier von einer Vorlaufzeit von nur wenigen Wochen von der Therapie-Präsentation bis zum ersten Therapieeinsatz. Das ist im Vergleich zu anderen Projekten sehr schnell gegangen.“
Bild. Das Ärzteteam im HTZ-Zentrum in Wels, von links: Dr. Marion Hundstorfer, Dr. Barbara Fleischanderl, Dr. Ruth Humer, OA Dr. Gernot Lechner, OA Dr. Thomas Bogner, Dr. Horst Berger, Prim. Dr. Wer
ner Saxinger, Dr. Matthias Barta, OA Dr. Karin Nittmann. 
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