Nicht nur die Welser Fußball-Dynastie Ziegler hat einen schweren Verlust zu beklagen. Der als engagierter Fußballer, Schiedsrichter und Trainer bekannte Günter Ziegler (Bild) hat sich so ruhig verabschiedet, wie er gelebt hat. Am 27. Juni verstarb er unerwartet im 69. Lebensjahr. Am 4. Juli werden ihn auch viele Freunde und ehemalige Kollegen auf seinem letzten Wege begleiten.
Die Fußballgeschichte des ehemaligen SC Hertha Wels war eng verbunden mit der Familie Ziegler, die ihre Freizeit ganz ihrem geliebten Fußballverein verschrieben hatte. Günter war dabei der ruhigste, aber deshalb nicht minder engagiert.
In seiner aktiven Fußballzeit sorgte er als Linksaußen für viele Maßflanken, wurde in Landeskader und sogar ins Amateur-Nationalteam einberufen. Mit seiner Hertha gewann er zweimal den Landesmeistertitel.
Nach 20 Jahren beim SC Hertha Wels war Günter Ziegler mitverantwortlich für den Aufstieg des SC Gallspach von der 1. Klasse bis in die 2. Landesliga. Nach seiner Rückkehr zum Stammverein kam es 1975 zur Fusion der beiden Lokalrivalen WSC und Hertha, die sich jahrelang als „Bürgerklasse“ gegen „Arbeiterklasse“ auch verbal bekämpften.
Fehlstart. Schließlich kam es zu einer „Sport-Zwangsehe“ aus wirtschaftlichen Gründen, das Hertha-Sportlerherz der Familie Ziegler war „gestorben“. Die Zieglers wendeten sich der Union zu, während WSC-Hertha die so wichtigen engagierten Funktionäre fehlten. Dann wurde auch noch die ideale Fußballarena mit Naturtribüne einem sog. Stadion mit Laufbahn geopfert.
Günter Ziegler kehrte nach Gallspach zurück, wo er zuvor zwei Meistertitel feiern konnte. Dies gelang ihm dann auch noch mit dem FC Gmunden, der damals noch in der 2. Klasse spielte.
Ziegler war aber auch nach seiner Karriere als Fußballer und Trainer auf den Sportplätzen zu finden. Nun „tanzten“ die Fußballer nach seiner Pfeife, auch als Schiedsrichter war er stets als fairer Sportsmann geschätzt. Schließlich nahm sich Günter Ziegler zuletzt dem Mädchen-Nachwuchs des FC Wels an, wo er das U14-Team betreute.
Erinnerungen. Erst kürzlich betrachtete Günter interessiert die Baustelle im Mauth-Stadion, wo anstatt des Uralt-Vereinsheimes endlich ein Neubau errichtet wird. Das Herzblut, das er für seine Hertha geopfert hat, verliert mit dem längst nicht mehr zeitgemäßen Vereinsheim wohl die letzten Spuren.
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