Eine der sichtbaren Erfolgsmodelle in der neuen politischen Amtsperiode ist die erfolgreiche Umsetzung des Projektes Wirtschaftsservice Wels (WSW), das die Kräfte in Wels bündelt. Sämtliche Aktivitäten im Standortmarketing und in der Betriebsansiedlung sind dabei koordiniert und vernetzt. Die Stadt, die Wirtschaftskammer Wels (WKO), die Business Upper Austria (BIZ-UP), die Betriebsansiedelungs GmbH (WBA) und die Wels Marketing & Touristik GmbH (WMT) arbeiten projektbezogen zusammen. Alle 14 Tage wird zu einem Teamtreffen eingeladen.
Zusätzlich hilfreich sind die zahlreichen Immobilien-Projekte wie der zweite Fachhochschulbau, die Neugestaltung des Greif-Areals und einige Projekte im Wohnungsbereich. Doch bei den Wünschen vom Frequenzbringer Nr. 1, dem max.center, sollte doch auch ein Umdenken möglich sein. Siehe weiter unten!
Die erste Bilanz vom Wirtschaftsservice nach neun Monaten kann sich sehen lassen. Augenscheinlich profitiert vor allem die Innenstadt von der professionellen Bündelung: In Summe stehen 52 Eröffnungen den 22 Schließungen gegenüber. 33 Neuansiedlungen, vier Übersiedelungen, sieben Neuübernahmen, fünf Wiedereröffnungen und drei POP-up-Stores bis September sorgen in der Innenstadt für ein äußerst positives vorläufiges Jahresergebnis vom Wirtschaftsservice Wels.
7.500 m² neu eröffnete Geschäftsflächen
Sind im Vorjahr noch 8,6 % der vermietbaren Verkaufsflächen in der Innenstadt leer gestanden, so sind aktuell per 30.9.2016 nur noch 4,7 % als Leerstand deklariert. Von 349 Lokalen in der Innenstadt sind somit noch 23 Flächen zur Vermietung frei (6,59 %). Für Bürgermeister Dr. Andreas Rabl ist besonders der Trend zu Inhaber-geführten Fachgeschäften und die Aufwertung des Handwerks erfreulich.
Vor allem die für den Handel wesentlichen A- und B-Lagen zeigen eine positive Veränderung auf. In den Fußgängerzonen, die in der reinen A-Zone liegen, sind 97 % der Verkaufsflächen vergeben. In den angrenzenden A- und B-Lagen von der Pfarrgasse, dem Kaiser Josef Platz, der Ringstraße, dem Stadtplatz bis hin zur Bahnhofstraße stehen in Summe 5,3 % der Shops (10 Shops in A-Lage und 5 Shops in der B Lage) zur Vermietung frei.
Bild. Diese Baulücke an der Bahnhofstraße (einst der beliebte zweite Urbann-Standort mit Gastgarten) wird sich ab 2017 mit einem für die Bildungsstadt ganz wichtigen zweiten Fachhochschulbau inklusive Campus-Zentrale schließen. Damit wird Wels seinen FH-Standort entsprechend ausbauen können. Das Land OÖ hat dazu schon ein Budget von 20 Mio. Euro bewilligt!
Qualitativer Branchenmix mit namhaften Marken
Die Innenstadt ist mit den vielen qualitativen und eigentümergeführten Shops, Boutiquen, Dienstleistern und Gastronomie-Betrieben von einem hohen Qualitätsstandard geprägt. Auch 2016 wurden beziehungsweise werden neue inhabergeführte Geschäfte, wie beispielsweise PER ME (50 m²), Passione (179 m²) und ZweitBlick (150 m² ab 9. November) eröffnet.
Der Modeschwerpunkt der Stadt setzte sich auch bei den Shop-Erweiterungen von Sartofino (150 m²), Capri Mode (über 200 m²) sowie den Neu- und Wiederöffnungen von Marc O‘ Polo und der Fussl Modestraße fort. Aber auch starke Modemarken, wie Gössl (87 m²) und Ernsting‘s Family (197 m²), fanden in der Innenstadt eine neue Heimat.
Mit dem Benetton-Kompetenzhaus mit 420 m² Verkaufsfläche im ehemaligen Thalia-Haus wird mit Jahresende die Modeauswahl nochmals um Qualität und Quantität erweitert. Die Eröffnung von Hartlauer auf generalsanierter Fläche mit erweitertem Angebot sowie dem Druckershop zeigen eine weitere Aufwertung vom Branchenmix. Ein gastronomisches Highlight war die Neueröffnung der Gortana Passage, in der unter anderem mit den Lokalen oskar‘s, Marlon, s’Gerstl und Locanda da Charlie ein attraktiver Treffpunkt in der Innenstadt entstand.
Mehrfache Objekt- und Flächenansiedelung
72 Anfragen bearbeitet das Wirtschaftsservice Wels in Belangen der gewerblichen Objekt- und Flächenansiedelung. 19 gewerbliche Ansiedelungen wurden bisher begleitet und fixiert. So konnte beispielsweise das in Bau befindliche Zentrallager der Firma Lutz im neuen Betriebsgebiet der WBA in Oberthan auf 53.700 m², Sperer-Acoustics auf 3.700 m² (Baubeginn 2016) und die Firma ETV auf 4.000 m² in Maxlheid angesiedelt werden.
Die Firma Prillinger konnte durch den Ankauf von ca. zwei Hektar Expansionsfläche in Wimpassing (jeweils WBA Flächen) am Standort abgesichert werden. Der Personaldienstleister Hogo übersiedelt bereits per 1. November von Krenglbach an die Wallerer Straße mit rund 600 Arbeitsplätzen. Die Firma DAF-Fiedler übersiedelt mit 10.000 m² zum Westring und die Firma Wellpack eröffnete mit 50 Arbeitsplätzen auf 7.500 m² Betriebsfläche in der Wiesenstraße einen neuen Standort.
Wirtschaftsservice Wels als Troubleshooter
Das Leistungsspektrum des WSW wird zunehmend um informelle und formelle Verfahrensbegleitung ausgeweitet. In enger Abstimmung mit den Behörden ist eine weitere Expansion von Tiger Coatings durch den Erwerb einer zusätzlichen Liegenschaft in unmittelbarer Nachbarschaft möglich.
Einschließlich 19 gewerblicher Betriebsansiedelungen konnten bis September 836 neue Arbeitsplätze geschaffen und zusätzlich 183 Jobs in Wels gesichert werden. Umgerechnet erhöhen sich dadurch die zukünftigen Kommunalsteuer-Einkommen der Stadt Wels um ca. 836.000 Euro.
Ansprechpartner bei Standortanfragen
Für Neuansiedlungen und Grundstücke steht Ing. Christian Lindinger (Bild), Geschäftsführer der Wels Betriebsansiedlung GmbH (WBA) per E-Mail unter wba@wels.gv.at oder unter Tel. (07242) 235-5130 gerne zur Verfügung.
Bei Interesse an Bestandsimmobilien ist der Projektleiter vom Wirtschaftsservice der Wels Marketing & Touristik GmbH, Heinz Jellmair, MSc. (Bild). Per E-Mail unter office@wels-info.at oder unter Tel. (07242) 67722-17. Ein Umdenken (!) ist in mancher Hinsicht wünschenswert
Das derzeit politisch einheitlich „gedankliche“ Nein zu einem weiteren Ausbau des max.centers könnte eine fatale Fehleinschätzung sein. Denn eine lebendige Innenstadt könnte von dem Frequenzbringer Nr. 1 am Westrand der Stadt weiterhin zusätzlich profitieren. Leider ist die schwache Entwicklung des gegenüberliegenden SCW ein Hemmschuh für eine Einkaufsstadt.
Der enorme Ausbau der Plus-City hat eine Veränderung des Einkaufsverhaltens ausgelöst. Doch wer sich nicht in den Massentempel begeben will, der schätzt das Flair im max.center, das von einer bereits geplanten Erweiterung zusätzlich profitieren könnte. Wenn dann durch die Einbeziehung der Fachhochschule das WELIOS endlich aus den politischen Negativmeldungen herausgenommen wird, dann könnte dieses für die Technik & Energie so wichtige Haus eine echte Entwicklungs-Chance haben.
Wels könnte sich auch entschließen das unnötige hohe Tierpark-Defizit durch die Rückführung auf einheimische Tierwelt mit Streichelzoo abzubauen und durch einen seit Jahren gewünschten Veranstaltungskalender das Gesellschaftsleben attraktiver gestalten. Dann würden sich auch die medialen „Grauslichkeiten“ (von Antifas und anderen Kritikastern) deutlich einschränken lassen. Können sich die Stadtväter erinnern? Als vor zehn Jahren das max.center aufsperrte, jubelte auch das Stadtmarketing über das Einkaufsvolumen von Wels. Jahrelang wurden auch diese zusätzlichen Frequenzzahlen dazu hergenommen, Wels als besondere Einkaufsstadt zu positionieren.