In Zeiten wie diesen ist der geplante Kraftwerks-Neubau an der Traun der eww-Tochter Wels-Strom ein ehrgeiziges und zukunftsorientes neues Bauwerk, das ohne Übertreibung als Jahrhundertprojekt bezeichnet werden kann.
Mit einem Kostenaufwand von rund 48 Mio. Euro wird die Leistung fast verdoppelt, ein zusätzliches Naherholungsgebiet geschaffen und zusätzlich werden rund 500 Arbeitsplätze während des Baus gesichert.
Zugleich ist es aber auch ein wirtschaftliches Wagnis, weil die Entwicklung des Strompreises kaum vorhersehrbar ist. Das Unternehmen ist allerdings schuldenfrei und wird die günstiges Kreditsituation nützen können. Die Bauzeit wird rund zwei Jahre in Anspruch nehmen, das neue Kraftwerk wird abgesenkt etwas unterhalb des über 100 Jahre alten Kraftwerkes errichtet.
Präsentation. Die beiden Wels-Strom-Geschäftsführer Friedrich Pöttinger und Franz Gruber (löste den in den Ruhestand gewechselten DI Inführ ab) stellten das Projekt in dem alten Kraftwerksbau in Anwesenheit der Bürgermeister von Wels, Dr. Andreas Rabl, und Steinhaus, Harald Piritsch, vor. Ob lokale Banken zum Zug kommen, ist noch offen. Ein Welser Bauunternehmen hat gute Chancen, den Hoch- und Tiefbau-Auftrag um 27 Millionen Euro zu erhalten.
Deutliche Leistungssteigerung wird erreicht
Im Werkskanal werden nach Fertigstellung 150 statt 80 Kubikmeter Wasser pro Sekunde zu den beiden Kaplan-Turbinen strömen. Die Leistung wird von knapp zehn auf mehr als 18 Megawatt gesteigert. "80 Prozent der Haushalte im Großraum Wels können mit diesem Strom beliefert werden", unterstrich Pöttinger, der an den Kraftwerksbau 1899 erinnerte: Damals benötigte man noch nicht so viel Strom, so profitierten damals die Papierfabrik Nettingsdorf und die Linzer Tramway von dem ehemaligen Zukunftsprojekt.
Die neue Staustufe entsteht wenige Meter unterhalb des alten Kraftwerkes (aktuelle Luftaufnahme) und wird vom Oberlauf des Werkskanals nicht mehr sichtbar sein, weil es abgesenkt wird. Rund ums Projekt entsteht "Natur am Strom" - ein Rundweg für alle fünf Sinne. "Wir wollen ein ruhiges Naherholungsgebiet für Wels schaffen", stellte Friedrich Pöttinger klar. Bürgermeister Dr. Rabl hofft, dass es zusätzlich gelingt einen weiteren Traunsteg in diesem Bereich zu errichten.
Die Asfinag hat inzwischen aus Sicherheitsgründen die Aus- und Einfahrt der Westspange im Bereich Steinhaus fertigstellen müssen, doch nur Einsatzfahrzeuge und die LKWs für den Bau des Kraftwerkes werden diese nützen können.
Das erfreuliche Zukunftsprojekt konnten Friedrich Pöttinger, Dr. Andreas Rabl, Harald Piritsch und Franz Gruber präsentieren. Auf das neue Naherholungsgebiet können sich die Bevölkerung von Wels, Thalheim und Steinhaus freuen.
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