Freitag, 4. August 2017: Sommerhitze, plus 29 Grad und mehr. In der Innenstadt von Wels sind auch an einem Freitag-Vormittag verständlicherweise nur die Schanigärten eifrig genutzt, auf dem Weg zum schön gestalteten Traunufer (Foto: Lokal "Traunzeit") und dem Volksgarten trifft man nur wenige Menschen.
Glück hatten die Kaufleute in der Innenstadt mit dem bedeckten Wetter am 5. August beim beliebten Sommer-Schnäppchenmarkt, bei dem nicht nur in Extra-Zelten, sondern auch in zahlreichen Geschäften Sommerware zu Sonderpreisen angeboten werden.
Unternehmen wir einen Spaziergang durch Wels an Hand der Fotoserie am Ende des Berichts. Es ist allerdings nur eine Momentaufnahme, die angesichts der Fülle der Projekte in Wels nicht vollständig sein kann.
Investitionen. Weit gediehen ist bereits der Bau des neuen Büro- und Wohnhausprojekts von Immo-Treuhand an der Ringstraße neben dem Gösser-Hotel mit Biergarten der Familie Wanik. Neben der Erweiterung des BG Wallererstraße ist der Doppenturnhalle-Neubau der VS Stadt-Mitte inklusive Umbau und Erweiterung in der Rainerstraße vor der Fertigstellung. Besonders für die Fachhochschule erfreulich ist auch der Bau eines neuen Studentenheimes zwischen der Obermüller- und der Knorrstraße (direkt neben dem bestehenden alten Studentenheim). Auch hier wird an der Fertigstellung gearbeitet.
Pierer-Engagement. Auffällig die rege Bautätigkeit im gesamten Stadtgebiet, neben zahlreichen Tiefbaustellen (Kanal, Fernwärme etc.) sticht vor allem das Engagement von Stefan Pierer hervor, der zuletzt wegen seiner Spenden-Verdoppelung für die Bewegung Sebastian Kurz „natürlich“ bei der Gewerkschaft für Kritik sorgte.
In Wels und Thalheim kann man dessen Investitionen gar nicht genug positiv hervor streichen. Das ehemalige VW-Zentrum an der Dragonerstraße ist bereits geschliffen, dank der Investorengruppe um Stefan Pierer wird bereits umfangreich an einem Projekt mit einem Ärztezentrum gearbeitet. Der Audi-Standort in Thalheim bietet ebenfalls keinen verlassenen Eindruck, sondern hier sorgen Pierer-Investitionen für einen neuen KTM-Standort.
Traunufer und die Erholungsnutzung
Die Bemühungen der Sanierung des Volksgarten und der Neugestaltung des Traunufers ist für viele Welser unbemerkt geblieben. Der Bereich zwischen WELIOS und Stadthalle ist schon durch die Blumenarrangements und den gepflegten Rasen für das Auge ein Genuss, der neue Springbrunnen mit der Blumenuhr wertet das Image auch der Stadthalle (zumindest von außen) auf. Der Volksgarten wurde durch die Sanierung des Teiches inklusive Umgebung und Springbrunnen aufgewertet.
Freizeitgenuss. Richtet man den Blick an das Traunufer, dann kommt ein uninformierter Welser wohl kaum aus dem Staunen heraus. Sauberkeit, Strandidylle, Stufen an die Traun und vor allem das neue Lokal am Ende der Messehalle 9 sorgen für Urlaubsstimmung. An einem Freitag-Vormittag ist das Lokal bestens besucht und zeigt wie man mit geschickter Werbung (Start via Facebook) und gutem Service für erfreuliche Frequenz sorgen kann. Im Vergleich das wesentlich sichtbarere Lokal an der Alten Traunbrücke ist gleichzeitig geschlossen und verweist nicht einmal auf Öffnungszeiten hin.
Das Stadtimage ist nicht nur durch das neue Logo (begegnet einem auf Schritt und Tritt), sondern durch Bemühungen um die Gestaltung inkl. Bäume in der Innenstadt verbessert worden. Die Projekte für den Stadtplatz und den Kaijser-Josef-Platz lassen weitere Verbesserungen erwarten.
Stadt Wels & ÖBB keine Erfolgs-Freundschaft
Derzeit sorgt eigentlich nur die ÖBB für weiteren Unmut im Bereich um den Hauptbahnhof. Schon beim abgespeckten Neubauprojekt hat man sich einst keine Freunde in Wels geschaffen. Durch die fehlende Kundengarage wurde die Stadt links liegen gelassen und zeugt von keinem guten Draht zwischen Wels und der ÖBB-Zentrale in Wien. Praktisch fast jede Stadt in Österreich hat auch eine entsprechende Kundengarage.
Schneckentempo. Jetzt wurde endlich der Baubeginn für die so dringend benötigte Hochgarage im Norden groß angekündigt, der viel zu keinen Ersatzparkplatz „eröffnet“ – doch die Bauarbeiten können erst beginnen, wenn die Baufirma Gerstl ihren Sommerurlaub beendet.
Jahrelang wurde der Bahnknotenpunkt Wels durch das Railjet-Theater zusätzlich abgewertet, auch der überdimensionale Verschiebebahnhof soll nach Tirol übersiedeln. Da erinnert man sich an die jüngste Vorwahlzeit für den Gemeinderat, wo der damalige Noch-Generaldirektor Kern neben Kandidat Hermann Wimmer die Idee einer Verlegung des Hauptbahnhofes unter die Erde als geeignetes Zukunftsprojekt unterstrich. Ob man damit die krassen ÖBB-Fehlleistungen in Wels unter die Erde verschwinden lassen wollte?
Und was passiert mit den leer stehenden Gebäuden an der Südseite des Hauptbahnhofes, da zieht die Post gerade endgültig aus…