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welsWels Stadt | Wirtschaft | 10.09.2017

ECODROM in Wels wieder Vorreiter in Sachen Mobilität

E-Schnelllader mit Sonnenstrom

Information und Service ist in der heute so schnelllebigen Zeit besonders wichtig. Zwei besondere Merkmale hebt die Welser Unternehmer-Familie Malina-Altzinger in Wels hervor: Fortschritt und Tradition. Ein weiteres Ausrufungszeichen gelang nun mit der Eröffnung der ersten integrierten E-Schnelllader-Station mit Strom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage an der ECODROM-Vielseitstation im Norden von Wels an der Oberfeldstraße.
An einem traditionellen Platz, wo vor über 50 Jahren Eugen Malina-Altzinger unweit davon den ersten Supermarkt („Super-Point“) errichten ließ. Der auch als Präsident der Industriellen-Vereinigung und Wirtschaftskammer-Vizepräsident tätige Unternehmer gehörte jahrzehntelang zu den geistigen Lenkern der heimischen Wirtschaft. 2003 verstarb einer der erfolgreichsten Unternehmer der Stadt.
Sein Vermächtnis hatten zu diesem Zeitpunkt bereits seine Söhne erfolgreich fortgesetzt. Sohn Paul setzt neben seiner Tätigkeit für die Sparorganisation die Familienvisionen ebenso engagiert fort, wie dessen Bruder Clemens, der die Geschicke der Reformwerke in Wels leitet.
Ein Tankstellen-Blick zurück
1969 hatte das Familien-Unternehmen A. Stadlbauer die erste Tankstelle mit Autowaschstraße in Wels beim damaligen Super-Point (jetzt Interspar) eröffnet, die heutige ECODROM Station startete 1993 und war erster Anbieter von bleifreiem Benzin in OÖ. Seit 2001 wird bei den ECODROM-Waschanlagen die neueste Technologie für eine stark verbesserte Reinigungs- und  Pflegewirkung  bei  gleichzeitiger  Reduktion  der  Chemikalienmenge eingesetzt. 
ECODROM Vorreiter in Sachen Mobilität
Der Name ECODROM steht für Ökologie und Ökonomie (ECO) und Bewegung (DROM). Aufgrund der zentralen Lage neben dem neuen Interspar und der Autobahnanbindung A25 wurde die vielseitige Station mit einer Zukunftstechnologie verstärkt.
Bei der offiziellen Inbetriebnahme am 18. August stellte Geschäftsführer Mag. Paul  Malina-Altzinger die neue Anlage  dem interessierten Fachpublikum vor. „Wir sind stolz darauf mit diesem zukunftsorientierten und umweltfreundlichen Projekt einmal mehr die Ersten in Oberösterreich zu sein.“
Perfektes Service. Dank dem leistungsstarken E-Schnelllader und mit Hilfe einer auf dem Tankstellendach errichteten  Photovoltaik-Anlage können in nur 30 Minuten zwei Fahrzeuge gleichzeitig bis zu 80 % aufgeladen werden – und das ohne Unterbrechung 24 Stunden täglich.
Die kurze Ladezeit lässt sich mit der Fahrzeugpflege verbinden. Ein  Reifendruckprüfer ist griffbereit, für die Innenreinigung des Fahrzeuges stehen leistungsstarke Staubsauger und  ein Matten-Klopfer zur Verfügung. Zudem kann der Ladevorgang genutzt werden, um sich im Bistro zu stärken oder Postgeschäfte zu erledigen. Die ECODROM Schnellladeplätze sind überdacht. geschützt vor Sonne und Regen!
Einfaches Bezahlen – Vielfalt an Ladekarten 
Die Bezahlung der Aufladung erfolgt in der ersten Phase mittels Bankomat- und Kreditkarte. Ab Mitte September können durch Kooperation von ECODROM mit der ENERGIE AG Power Solutions Ladekartennutzer sehr vieler Anbieter (z.B. der Landesenergieversorger oder der europaweiten e-Roaming PlattformHubject) den  E-Schnelllader nutzen.
Auch das Laden mit Ladekarte ist sehr einfach: Ladepunkt am Display auswählen, Ladekabel am Fahrzeug anstecken, Ladekarte vor das RFID-Kennfeld  halten und schon startet der Ladevorgang. Die Abrechnung erfolgt direkt durch den Ladekarten-Vertragspartner des Kunden. 2018 ist die Einbindung in das ECODROM Bonuscard-System geplant.
Service-Hotline. Kunden stehen bei Bedarf die fachkundigen ECODROM-Mitarbeiterund außerhalb der Öffnungszeiten die 24-Stunden-Hotline der ENERGIE AG Power Solutions (05 9000 6065) zur Verfügung.
Die technischen Daten
ECODROM E-Schnelllader. Der leistungsstarke ABB Schnelllader Terra  53  CJG neuester Generation wird in Italien hergestellt. Er steht für höchste Qualität und ist mit 3 Ladepunkten ausgerüstet:
1 x DC Typ CCS mit 50 kW
1 x DC CHAdeMO mit 50 kW
1 x AC Typ 2 mit 43 kW

Eigene Photovoltaik-Anlage auf dem Dach

Die Photovoltaik-Anlage wurde von der VERBUND-Tochter Solavita geliefert. Die Leistung der Anlage beträgt 16,2  kWp und wurde am Dach über dem ECODROM-Tankfeld montiert. Bei den Bauteilen handelt es sich vorzugsweise um Produkte aus Österreich, der Wechselrichter stammt von FRONIUS. Die PV-Anlage ist ganzjährig in Betrieb und wird ausschließlich für den Eigenbedarf verwendet. Durch die Anlage wird der Ausstoß von CO2 reduziert. Die aktuelle Leistung der Anlage ist für Kunden durch eine elektronische Anzeige ersichtlich.
Bei der Eröffnung haben Helmut Moser und Andreas Nelweg einen Filmbeitrag zu diesem Thema online gestellt.

Applaus von Politik und Wirtschaft
Bei der offiziellen Eröffnung der bemerkenswerten Stromtankstelle sorgte Mag. Ludwig Malina-Altzinger für die Moderation, Vater Mag. Paul Malina-Altzinger erklärte die Sinnhaftigkeit dieser großen Investition und unterstrich die Bemühungen sich intensiv mit der so stürmischen Weiterentwicklung zu beschäftigen.
WK-Vizepräsidentin  Mag. Ulrike Rabmer-Koller: „Elektromobilität ist eine wichtige Zukunftstechnologie mit vielen Chancen für große und kleine Unternehmen. Es ist sehr erfreulich, dass ECODROM diese vorbildlich nutzt.“
NR-Abg. Dr. Angelika  Winzig: „Emissionsfreier Verkehr ist die Zukunft der Mobilität. Dafür ist auch die Stärkung bestehender Versorgungsstrukturen sehr wichtig. ECODROM ist dafür ein Vorzeigeprojekt.“
Bürgermeister Dr. Andreas  Rabl: „Es freut mich sehr, dass wir mit ECODROM einen  Vorreiter in Sache E-Mobilität in unserer Stadt haben.“
Das ECODROM-Eröffnungsfest wurde auch zu einem Treffen der Familie aus dem Hause der Unternehmer-Familie, wo die Tradition angesichts des zahlreichen Nachwuchses weitergelebt werden kann.
Erfreuliche Nutzung der Sonnenenergie
Dominik Hofmann, Mitarbeiter aus dem Betreiber-Unternehmen A. Stadlbauer, sorgte auch für eine technische Dokumentation der Bedeutung der Elektromobilität. Für Interessenten des Umstiegs auf E-Autos von großem Wert. 
Energieeffizienz*
Die Elektromobilität gewinnt immer mehr an Bedeutung. Elektrofahrzeuge weisen einen geringeren Energieverbrauch als konventionelle Kraftfahrzeuge auf. Ein Vergleich von verschiedenen Fahrzeugen hat gezeigt, dass ein konventionelles Kraftfahrzeug einen Wirkungsgrad in der Größenordnung von 25% (Tank to Wheel), ein Elektrofahrzeug einen Wirkungsgrad von rund 85 % (Plug to Wheel) hat. Der hohe Wirkungsgradverlust erklärt sich durch den hohen Wärmeverlust bei Verbrennungsmotoren.
Auch bei Einberechnung der Wirkungsgradverluste in Kraftwerken (E-Fahrzeuge) und Raffinerien (konventionelle Fahrzeuge) fällt der Vergleich eindeutig zugunsten der E-Fahrzeuge aus.
Ebenso positiv zugunsten der E-Fahrzeuge fällt der Vergleich mit Erdgasfahrzeugen aus. Würde das Erdgas zur Stromerzeugung verwendet werden anstatt zur direkten Verbrennung in einem Erdgasfahrzeug, könnte in einem E-Fahrzeug etwa die doppelte Wegstrecke mit der gleichen Energie zurückgelegt werden.
Durch die Einführung von 20 % Elektrofahrzeugen (ca. 1 Mio. Fahrzeuge) in den österreichischen Markt würden 8,4 TWh an Energie eingespart werden, dies entspricht einem Beitrag von ca. 37 % zur Erreichung des Energieeffizienzziels für 2016. Darüber hinaus kann die gespeicherte Energie der Batterien bei Nichtverwendung durch das Elektrofahrzeug in das elektrische Netz rückgeführt werden.
CO2 Reduktionspotential*
In Folge des höheren Wirkungsgrades und des geringeren durchschnittlichen Energieverbrauchs weisen Elektrofahrzeuge auch geringere CO2 Emissionen als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren auf. Wenn man die spezifischen Gesamtemissionen der Elektro-PKWs mit den durchschnittlichen spezifischen Gesamtemissionen konventioneller PKWs vergleicht, so ist ersichtlich, dass die Elektro-PKWs nur 30% der Emissionen konventioneller  PKWs emittieren. 
Während Elektro-PKW in Österreich etwa 40g CO2/km emittieren, stoßen konventionell betriebene Fahrzeuge durchschnittlich 167g CO2/km aus. Kleinwägen mit Verbrennungsmotoren liegen bei etwa 120g CO2/km. Dieser Berechnung ist bereits der durchschnittliche Stromerzeugungsmix in Österreich hinterlegt. Bei erhöhter Ökostromproduktion würden die spezifischen Emissionen von Elektrofahrzeugen deutlich sinken. Die Nutzung von Elektrofahrzeugen trägt somit zur Verbesserung der Klimabilanz bei.
Kosteneffizienz*
Elektroautos weisen niedrige  Betriebs-und  Wartungskosten auf. Im  Vergleich zu Verbrennungsmotoren befinden sich in Elektromotoren kaum bewegliche Teile. Der Wartungsaufwand ist drastisch reduziert  (z.B. Ölwechsel).
Bei einer Jahreskilometerleistung von 15.000 km, einem Haushaltsstrompreis von € 0,19 und einem Verbrauch von 16kWh pro1 00 km liegen die Treibstoffkosten bei € 456,-. Ein vergleichbarer Kleinwagen (Verbrauch 6,5 Liter pro 100 km und € 1,4 pro LiterTreibstoffpreis) würde jährlich € 1.365,- Treibstoffkosten benötigen. Die Treibstoffeinsparungen liegen jährlich somit durchschnittlich bei € 900,-.
Durch die geringen Wartungskosten erhöhen sich die jährlichen Einsparungen. Je länger die   Nutzungsdauer und je weiter die jährliche Kilometerleistung, desto besser ist die  Amortisationszeit der Investition. Während die fossilen Treibstoffkosten langfristig aufgrund   der voraussehbaren Knappheit sicherlich ansteigen werden, wird die Preissituation am  Strommarkt vermutlich weniger volatil sein. 
Der heutige Preisvorteil beim Treibstoff (Faktor 3) wird sich aus heutiger Sicht in Zukunft weiter zugunsten des E-Fahrzeuges entwickeln. Auch volkswirtschaftlich ergeben sich Kostenvorteile durch E-Fahrzeuge. Diese tragen zur Reduzierung von CO2- Vermeidungskosten bei. Weiters sind durch das hohe Rückspeis-Potential des nicht genutzten Stroms geringere Investitionen in Kraftwerke nötig. Durch den reduzierten Erdölimport stehen der österreichischen Volkswirtschaft vermehrt Mittel für Investitionen, z.B. in Erneuerbare Energien, zur Verfügung.
Wesentliche Lärmverminderung
Elektromotoren sind nahezu geräuschlos. Besonders im Stadtverkehr kommt es durch den  Einsatz von Elektrofahrzeugen zu deutlich merkbaren Verbesserungen der Lärmbelastung. Im Überlandverkehr, wo ein wesentlicher Teil der Lärmbelastung durch Reibungswiderstände entsteht, ist die Geräuschreduzierung durch E-Fahrzeuge zwar weiterhin signifikant, jedoch geringer als im Stadtverkehr.  


Bildergalerie

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14.11.2024 - 04:39:37