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welsWels Stadt | Wirtschaft | 11.05.2020

Gelebter Sparkurs ermöglicht viel Unterstützung

Investitionsimpulse für die Stadt

Wels hat in den vergangenen Jahren nach dem Motto „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“ gewirtschaftet und laufend seit 2017 Millionen-Überschüsse erzielt. Dieses Geld gilt es jetzt dafür zu verwenden, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Das bedeutet trotz Steuerrückgängen zu investieren, wichtige Projekte zu verwirklichen und damit die Wirtschaft zu beleben und Arbeitsplätze zu sichern.
Investitionen in die Infrastruktur einer Stadt haben eine große gesamtwirtschaftliche Bedeutung. Experten bestätigen, dass sie positiv auf das Wirtschaftswachstum, den Wirtschaftsstandort und die Beschäftigungsanzahl wirken. Zudem erhöhen Investitionen in die Infrastruktur unmittelbar das Bruttoinlandsprodukt und verringern die Arbeitslosigkeit.
Mit einem kräftigen Investitionspaket will die Stadt Wels direkt Geld in die Wertschöpfung und damit zu den Unternehmen und Mitarbeitern pumpen. Damit soll auch die Arbeitslosigkeit bekämpft werden. Die wichtigsten geplanten Investitionsimpulse bleiben deshalb erhalten:

Projekt Greif 2020 plus Stadttheater
Wichtigstes und größtes Bauvorhaben ist das Projekt Greif 2020. Nach Abschluss der Rohbauten laufen die Inneausbau-Arbeiten laufen bereits seit einigen Wochen in vollem Umfang. Auch die Sanierung des Stadttheaters schreitet planmäßig voran. Die Gesamtkosten betragen rund 18,4 Mio. Euro. Die geplante Fertigstellung hat sich rund einen Monat verzögert.
Bild. Während die Aussenfassade des AMS-Neubaus in der Rainerstraße Süd schon fertig ist, ist gegenüber die Fassade vom neuen Amtsgebäude inklusive neuem Eingang in das Stadttheater noch eingerüstet.

Sanierung Kaiser-Josef-Platz
Die Sanierung des Kaiser-Josef-Platzes ist das nächste große und wichtige Vorhaben der Stadt. Derzeit läuft ein Ideenwettbewerb. Die Planungsphase wird für den Herbst erwartet. Gebaut werden soll ab Frühjahr 2021. Für die Umbauarbeiten sind in einer ersten Phase fünf Mio. Euro veranschlagt.
Ausbau der Kinderbetreuung
Für Kindergärten und Horte sind rund 6,8 Mio. Euro vorgesehen. So entsteht in der Pernau (Negrellistraße) ein neuer Kindergarten für bis zu 120 Kinder, der Spatenstich ist bereits erfolgt. Danach soll der in die Jahre gekommene Kindergarten in der Lessingstraße abgerissen und neu errichtet werden.
Attraktivierung des Welser Wochenmarktes
Der Welser Wochenmarkt ist ein beliebter Treffpunkt und Einkaufsplatz für Produkte aus der Region. Für die Modernisierung und Attraktivierung der Markthalle und des Freigeländes stehen im Doppelbudget 1,3 Mio. Euro bereit. Der Planungsbeschluss wurde bereits gefasst, und es ist mit Ergebnissen Anfang des Sommers zu rechnen.
Parkanlagen der Stadt

Mit rund 670.000 Quadratmetern Fläche tragen die - über das gesamte Stadtgebiet verteilten - Grünflächen nicht nur zu einer Steigerung der Lebensqualität, sondern auch zu einem besseren Klima bei. Die im Masterplan Parkanlagen geplanten Erweiterungen, Verbesserungen und Sanierungen der Parkanlagen und Spielplätze werden fortgesetzt. Dafür sind in Summe knapp 1,5 Mio. Euro budgetiert.
Straßenbauprogramm
Für das Straßenbauprogramm 2020 sind rund 4,4 Millionen Euro dotiert. Davon fließen rund drei Mio. Euro in den Neubau von Straßen und Gehsteigen. Aktuell stehen etwa die Errichtung des Radwegs Grünbachstraße und Arbeiten bei den Bushaltestellen Herminenhof und Enzianstraße sowie beim Geh- und Radweg Maria-Theresia-Straße auf dem Programm.
Größere Baumaßnahmen in nächster Zeit sind der Gehsteig und die Parkspur bei der Wimpassinger Straße sowie der Neubau der Oberfeldstraße zwischen Laahener Straße und der Zellerstraße. Für die Erhaltung sowie die Errichtung und Sanierung von Brücken sind weitere 1,4 Mio. Euro vorgesehen. Für insgesamt 1,6 Mio. Euro werden in Wels Pflasterungs- beziehungsweise Oberbau- und Deckenarbeiten durchgeführt.
Versorgungssicherheit. Die eww Gruppe investiert heuer 11 Mio. Euro in den Ausbau und die Qualität der Versorgung mit Wasser, Gas sowie in die Entsorgung von Abwasser. Drei Mio. Euro davon fließen in den Ausbau des Fernwärmenetzes, eine halbe Million in die Versorgung mit umweltfreundlichem Gas. Die Investitionen entlasten vor allem die Umwelt, fördern die Lebensqualität und generieren regionale Wertschöpfung.
Vorzeigeprojekt Traunleiten
Die größte Investition in der Geschichte des Energie-Unternehmens macht sich bereits bezahlt. Seit Jahresbeginn liefert das neue Kraftwerk Traunleiten von Wels Strom reinen Ökostrom für alle Welser Haushalte. Die Ressourcen an erneuerbarer Energie werden dort hocheffizient genutzt, die Leistung wurde nahezu verdoppelt. 85.000 Tonnen CO2 werden jährlich gespart. Wels ist in Sachen Versorgungssicherheit und nachhaltiger Energieformen längst zur Vorzeigeregion geworden.
Öffentliche Beleuchtung. Eine Million Euro fließt in den Ausbau und die Sanierung der öffentlichen Beleuchtung.
Schulstandort. In den Welser Schulen stehen Sanierungsarbeiten am Programm, wofür rund 1,65 Millionen Euro vorgesehen sind.

Soforthilfepaket und Solidaritätsfonds
Bisher wurden für die Wirtschaft und die von der Corona-Krise betroffenen Arbeitnehmer insgesamt 450.000 Euro als Direktfördermittel zur Verfügung gestellt. Sollten diese Mittel nicht ausreichen, wird es hier zu einer Nachdotierung kommen, um Notfälle abzufedern.
Bürgermeister Dr. Andreas Rabl: „Die Stadt Wels muss sich auf ihre Stärken besinnen, dazu gehören der Unternehmergeist der Welser Wirtschaft und der Fleiß der Mitarbeiter. Wir werden als Stadt alles tun, um die lokale Wirtschaft zu fördern und zu kommunizieren, dass es jetzt nach erster Überwindung der Krankheit um die Absicherung der wirtschaftlichen Zukunft geht.“
LAbg. Dr. Peter Csar: „Klar ist, dass es weitere Maßnahmen in absehbarer Zeit geben werden muss. Wir müssen analysieren wie das Investitionsprogramm wirkt und dann Schritt für Schritt Maßnahmen überlegen und Unterstützungen bzw. Förderungen anbieten. Es gilt Existenzen und Arbeitsplätze nachhaltig abzusichern. Koste es was es wolle, jetzt geht es um die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit unserer Stadt!"
Auswirkungen bereits spürbar
Die Corona-Krise hat daher nicht nur massive gesundheitliche Auswirkungen, sondern es werden immer mehr auch die wirtschaftlichen Folgen spürbar. Das Konsumentenvertrauen, aber vor allem auch das Vertrauen der Unternehmer in die Zukunft, ist stark zurückgegangen. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf den Konsum und die Investitionstätigkeit. Ein Rückgang in diesen Bereichen führt wiederum zu geringeren Umsätzen und zu einem weiteren Absinken der Wirtschaftsleistung.
Gerade in diesen Zeiten ist es daher die Aufgabe der öffentlichen Hand, bewusst Investitionsimpulse zu setzen und antizyklisch zu investieren. Die Gemeinden sind österreichweit jene Gebietskörperschaften, die am meisten Geld für öffentliche Investitionen in die Hand nehmen und damit auch ein wichtiger Motor für die Wirtschaft.
Die Stadt Wels hat sich daher trotz der schwierigen Budgetsituation, die aufgrund der geringeren Steuereinnahmen zu erwarten ist, zu einer Ausweitung ihrer Investitionstätigkeit bekannt.


 

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