Die Stadt Wels hat die aktuellen Infektions-Probleme im Griff. Am 9. März trat in Wels der erste positiv getestete Coronafall auf. Seither hält das Virus die Stadt in Schach, ohne sich übermäßig auszubreiten. Insgesamt gab es in Wels bis dato 151 Menschen, die positiv auf COVID-19 getestet wurden. Das sind umgerechnet 0,24 Prozent der Gesamtbevölkerung von derzeit 62.741 Personen.
Aktuell swaren mit Stand 10. August in Wels 14 Personen positiv getestet, 137 genesen und 20 in Quarantäne. Die Liste der Bezirke mit den meisten Erkrankten wird nach wie vor von Linz-Stadt angeführt, gefolgt von Linz-Land und Perg. Das Schlusslicht bildet Schärding. Wels liegt auf Platz zehn von 18.
Wirtschaftliche Folgen abfedern
Die Auswirkungen des ‚Lockdowns‘ gehen für viele Welser Unternehmer mit finanziellen Einbußen einher. Die Pandemie stellt vor allem auch die Kommunen vor große Herausforderungen. Die Steuerausfälle haben in Oberösterreich bereits die Verluste der Wirtschaftskrise für das Jahr 2009 übertroffen.
In Wels ist mit einem Kommunalsteuerrückgang von 4 bis 5 Mio. Euro pro Jahr zu rechnen. Auch die Bundesertragsanteile (Umsatzsteuer, Lohnsteuer etc.) haben sich seit Mai 2019 erheblich reduziert. Der Ausfall könnte bis Jahresende auf 12 Mio. Euro ansteigen. Insgesamt rechnet die Stadt Wels deshalb mit Einkommenseinbußen von 15 bis 20 Mio. Euro pro Jahr.
BILD. Trotzdem wird weiter investiert - das Projekt Amtsgebäude neu und die Renovierung bzw. Attraktivierung des Stadttheaters geht bereits ins Finale.
Arbeitslosigkeit ein Hauptproblem
Verursacht wird der Kommunalsteuerrückgang vor allem durch die gestiegene Arbeitslosigkeit. Aktuell waren mit Stand Juli 2020 insgesamt 5.636 Menschen im Bezirk Wels beim AMS arbeitslos gemeldet. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 8,7 Prozent.
Besorgniserregend ist die Situation bei der Altersgruppe 25 bis 39: Mit 2.019 Personen (Plus von insgesamt 672) sind in dieser Gruppe die meisten ohne Job. Die Zahlen für Wels-Stadt zeigen eine Steigerung zum Vorjahr um mehr als 45 Prozent. Insgesamt waren letztes Jahr um 1.132 Menschen (gesamt: 3.626) weniger arbeitslos.
Das Modell der Kurzarbeit…
… hat vielen Arbeitgebern und Arbeitnehmern über die letzten Monate hinweggeholfen. Zum Stichtag Ende Juli 2020 sind insgesamt 3.104 Anträge von Firmen auf Kurzarbeit für ihre Mitarbeiter eingebracht und bearbeitet worden.
Am 15. September findet im Welser Rathaus deshalb ein runder Tisch zum Thema „Auswirkungen der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt und auf die Unternehmer“ statt, bei dem Vertreter der Stadt, der Arbeiterkammer, des Arbeitsmarktservice, der Wirtschaftskammer und der Polytechnische Schule über mögliche Lösungen diskutieren.
BILD. Ein beachtliches Projekt setzt die Welser Heimstätte derzeit um: Der Altersheimtrakt entlang der Linzer Straße wird aufgrund der fehlenden aktuellen Strukturvorgaben abgerissen und hier wird in zwei Etappen ein neues Haus für Generationen-Wohnen - eine ganz wichtikge Einrichtung für die Zukunft - errichtet. Informationen dazu auch unter Direktlink welsin.tv/news.php?id=4192
Unbürokratische Hilfe der Stadt
Für Härtefälle, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, zur Kurzarbeit angemeldet waren oder auch eine sonstige Notlage hatten, gab es von Seiten der Stadt rasche Unterstützung mithilfe des sogenannten Solidaritätsfonds. Insgesamt wurden 515 Anträge positiv bearbeitet und 265.000 Euro ausbezahlt. Damit war es den Menschen möglich, ihre laufenden Kosten zu decken.
Für ältere Menschen, die während des ‚Lockdowns‘ nicht mehr ihr Haus oder ihre Wohnung verlassen konnten, wurde von der Stadt ein Lieferservice eingerichtet. Insgesamt nahmen 120 vorwiegend alleinstehende Menschen ab 65 Jahren den Service in Anspruch. 1.700 Portionen Essen wurden ausgeliefert. Die Häuser der Seniorenbetreuung wurden zudem mit Tablets versorgt, damit die Senioren ihre Verwandten und Freunde via Videotelefonie sehen konnten.
Investitionen bleiben aufrecht
Die Gemeinden sind österreichweit jene Gebietskörperschaften, die am meisten Geld für öffentliche Investitionen in die Hand nehmen, und sind damit auch ein wichtiger Motor für die Wirtschaft. Trotz der zu erwartenden Steuereinbußen bekennt sich Wels zu einer Ausweitung der Investitionen. Die wichtigsten Impulse bleiben:
+ Projekt Greif 2020 (im Finale bis November)
+ Sanierung Kaiser-Josef-Platz (2021)
+ Ausbau der Kinderbetreuung
+ Attraktivierung des Wochenmarktes
+ Parkanlagen der Stadt Wels
+ Informationstechnologie
+ Straßenbauprogramm
+ Öffentliche Beleuchtung
+ Sanierungsarbeiten bei den Schulen
+ Ausbau des Fernwärmenetzes
+ Generationen-Wohnhaus (mit der Heimstätte)
Bürgermeister Dr. Andreas Rabl: „Wir werden als Stadt alles versuchen, um die Wirtschaft wieder zu stärken und Arbeitsplätze zu schaffen. Wir sind in der glücklichen Lage, alle geplanten Investitionen umsetzen zu können, da wir in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet haben.“ Bild. Der Kaiser-Josef-Platz soll ein neues 'Gesicht' bekommen - 2021 ist die Umdsetzung geplant. Das Siegerprojekt wird noch präsentiert.
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