Der Generationswechsel bei Resch&Frisch hat sich auch unerwartet schnell vollzogen. Alleineigentümer Josef Resch, der 2006 alle Firmenanteile übernommen hatte und Resch&Frisch zu einem internationalen und anerkannten Backwarenspezialist entwickelte, hat nun bereits sämtliche Firmenanteile an seinen Sohn Georg Resch übergeben.
2019 bilanzierte das Familien-Unternehmen in der bereits vierten Generation mit einem stolzen Rekordumsatz auf rund 159,7 Millionen Euro. Georg Resch steuert das Unternehmen nun gemeinsamt mit acht Führungskräften aus seinem bewährten Management-Team.
Josef Resch, der Pionier des Tiefkühlbackwaren-Systems, kann auf einen kaum vergleichbaren Erfolgsweg zurückblicken. Sohn Georg konnte sich acht Jahre auf die geplante Übernahme vorbereiten.
Für den Geschäftsbereich Sales (Gastro, Heimdienst und Filialen) sind die beiden langjährigen Geschäftsführer Kai Peter Höller und Wolfgang Frießnegg verantwortlich. Die Finanzen liegen in der Verantwortung von Geschäftsführer Gerhard Leimer. Die Produktion samt Logistik leitet als Geschäftsführer DI Bernhard Prechtl mit Hubert Schneider als Bereichsleiter.
Die Holding fungiert als Muttergesellschaft und wird neben der operativen Geschäftsführung von Georg Resch von den langjährigen Mitarbeitern Mag. Sabine Schgör (Bereichsleitung Marketing, Sortiment- und Qualitätsmanagement, Produktentwicklung), Mag. Katrin Bointner (HR Leitung) und DI Martin Trummer (IT Leitung) geführt.
Qualitätsschiene wird fortgesetzt
Der Planumsatz für das Jahr 2020 liegt bei 167 Millionen Euro. Georg Resch, der die von seinem Vater Josef gelebte Qualitätsschiene zu 100 Prozent weiterführen wird: „Wir setzen weiterhin auf unsere österreichische Rohstoffpolitik mit rund 350 regionalen Vertragslandwirten und verstärken auch künftig die Initiative „Ernährung mit Mehrwert“ durch unseren Sortimentsbereich „Superfood“. Unsere Kunden sollen wissen, wo unsere Rohstoffe herkommen, wie diese verarbeitet werden und was die Rohstoffe im Körper bewirken.“
Mit Jahresbeginn wurde ein neuer Marktauftritt mit einem modernisierten Logo gestartet, der die Marke Resch&Frisch noch stärker am Markt etablieren soll. Das größte Expansionsprojekt der Firmengeschichte, der Neu- und Umbau des Produktionswerks am Standort Gunskirchen mit einer geplanten Investitionssumme von rund 75 Millionen Euro, schreitet gut voran.
Es wurden in Gunskirchen bereits mehrere Manufaktur-Fertigungslinien (mit hohem Anteil an Handfertigung) in Betrieb genommen. Mit diesem Bau und den neuen Manufaktur-Linien kann die Qualitätsphilosophie weiterhin umgesetzt werden. Der Standort in Gunskirchen ist nun auch der neue Sitz der Konzernzentrale, im Endausbau werden hier rund 350 Mitarbeiter beschäftigt sein. Grund für die neue Konzentration in Gunskirchen war der akute Erweiterungsmangel in Wels.
Mit Georg Resch Erfolgsweg fortsetzen
Der 33-jährige Georg Resch ist mit einer Breitwieser-Tochter verheiratet und Vater von drei Kindern. In seiner bisherigen beruflichen Laufbahn konnte der ausgebildete Bürokaufmann vorerst als Trainee und später als Führungskraft in den unterschiedlichsten Bereichen das Unternehmen von Grund auf kennenlernen.
Vom Trainee über Filialleiter, Bezirksleiter und Verkaufsleiter konnte Georg Resch in den letzten Jahren viel Erfahrung sammeln, zuletzt war er als Geschäftsführer mehr als zwei Jahre für die Sparte Gastronomie verantwortlich.
Georg Resch: „Für die 5. Generation wäre schon gesorgt, wenn Tochter Marie Therese oder die Söhne Karl Josef und Rudolf Walter dies eines Tages möchten.“
Unternehmenskennzahlen Resch&Frisch
Umsatzentwicklung. 2017: 142,8 Millionen Euro (+9,68%), 2018: 152,8 Millionen Euro (+6,93%). 2019: 159,7 Millionen Euro (+4,53%).
Geschäftsbereich „Back’s Zuhause“. +180.000 Privatkunden in Österreich, + 20.000 Privatkunden in Bayern, Aufbau Deutschland, + 15.000 Privatkunden D bundesweit (Glutenfrei-Onlineshop), + 8 Niederlassungen – davon 7 in Ö und 1 in D (Regensburg)
Geschäftsbereich „Gastro“. + 18.000 Kunden in Österreich, Deutschland, Italien, Schweiz, Aufbau von Belgien, Kroatien, Luxemburg, Slowenien, Tschechien, Slowakei, Lichtenstein, Niederlande, Dänemark, +25 Vertriebseinheiten in Ö und D, Italien, Belgien, Kroatien.
Geschäftsbereich „Einzelhandel“. + 28.000 Kunden täglich, + Gesamt 44 Filialen (inkl. mobile Filialen) in OÖ und SBG, + 24 Filialen in OÖ und 10 Filialen in Salzburg, + 10 mobile Filialen in OÖ.
Mitarbeiter Resch & Frisch. 1.550 (2016), 1.600 (2017), 1.692 (1692), 1.695 (Jahresende 2019).
Josef Resch prägte die Welser Wirtschaft
Wie kaum ein anderer Unternehmer hat Josef Resch neben seinem erstaunlichen Bäckereibetrieb die Welser Wirtschaft viele Jahre geprägt. Er legte der Politik schon vor zwei Jahrzehnten einen beachtlichen Stadt-Entwicklungsplan vor, der allerdings in den verschiedenen Gremien versiegte. Jahrelang sorgte er zudem als städtischer Wirtschaftskammerobmann für gestalterischen Unternehmergeist.
Vater des Trodatstegs. So ist es dem geradezu hartnäckigen Engagement von Josef Resch hauptsächlich zu verdanken, dass zum Beispiel der Trodatsteg mit einem wohl einmaligen Teamwork zwischen Stadtpolitik und Unternehmern gebaut und finanziert werden konnte.
Neuer Standort. Gar nicht einfach war für die Familie Resch die Konzentration auf einen neuen Standort, da die Vergrößerung des Stammbetriebes in Wels an ihre Grenzen stieß. Vorbildlich dabei aber auch die Auswahl eines bestehenden und nicht mehe genutzten Betriebsgebäudes in Gunskirchen. Mit hohem Aufwand wurde hier ein neuer repräsentativer Standort aufgebaut. Josef Resch wird als einer der aktivsten Unternehmer in der von beachtlichen Betrieben reichen Stadt auch nach seinem Rückzug stets in bester Erinnerung bleiben...