Juli 2021 - Die Region Wels liegt zentral im Herzen Österreichs und stellt seit Jahren einen bedeutenden Wirtschafts- und Innovations-Wachstumsraum dar. Als wesentliche Gunstfaktoren spielen hierbei die zentrale Lage im gesamteuropäischen Kontext an den Schnittpunkten bedeutender Handels- und Verkehrswege, sowie die positiven topographischen Verhältnisse im außeralpinen Österreich eine Rolle.
Die Stadt Wels sowie ihre neun direkten Umlandgemeinden Buchkirchen, Holzhausen, Gunskirchen, Krenglbach, Schleißheim, Steinhaus, Thalheim, Weißkirchen und Marchtrenk stehen im Mobilitätsbereich durch das starke Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum vor ähnlichen Herausforderungen wie Großstadtregionen.
Das individuelle Mobilitätsbedürfnis nimmt stetig zu, weshalb insbesondere die Anforderungen sowohl an die Leistungsfähigkeit als auch die Effizienz der Verkehrsinfrastruktur in der gesamten Region steigt.
Erfreulicherweise wird das Mobilitätsangebot kontinuierlich ausgebaut und innovative Mobilitätslösungen gefördert. Eine leistungsfähige und sichere Infrastruktur steht dabei im Zentrum. Landesrat Günther Steinkellner: "Unsere aktuelle Bilanz ist gut, doch wir müssen die Mobilität weiter ausbauen.“
Als zweitgrößte Stadt in Oberösterreich und als achtgrößte Stadt in Österreich hat Wels einen hohen Stellenwert. Weichenstellungen in Richtung einer starken, leistungsfähigen Infrastruktur und einer modernen Mobilität sind wichtige Faktoren für eine erfolgreiche Zukunft der Statutarstadt und deren Umgebung. In den jüngsten fünf Jahren haben das Land OÖ und die Stadtregion viel in den Ausbau der Mobilitäts-Infrastruktur investiert.
Eine Region-Bilanz seit 2016
Jahr 2016. Einführung eines S-Bahn-Systems in Oberösterreich. Durch die Linie S2 wachsen die beiden größten Wirtschafts- und Lebensräume Wels und Linz näher zusammen. Ebenso wurden die Gemeinden, die zwischen beiden Ballungsräumen liegen, optimal vernetzt. Das Fahrplanangebot auf der Westbahnstrecke zwischen Wels und Linz wurde in den vergangenen Jahren stark ausgeweitet. Attraktive Fahrzeiten in der Zeitspanne von 15 bis 22 Minuten zwischen Wels und Linz formen ein Bahnangebot, dass für zahlreiche Pendler eine wahrhaftige Alternative zum Individualverkehr darstellt.
Seit 2016 verkehrten zwischen Wels und Linz inklusive der S-Bahn Garnituren rund 220.000 (!) Pendlerzüge. Das entspricht rund 160 Zugverbindungen pro Werktag. Rund alle 20 Minuten finden somit speziell Welser und Bewohner der Umlandgemeinden die Möglichkeit mittels Bahn nach Linz zu reisen. Damit ist auch gleichzeitig das Maximum an Wegeverbindungen erreicht.
Mit dem 4-gleisigen Ausbau auf der Westbahnstreck können zukünftig Adaptierungen des S-Bahnnetzes in Wels sowie weitere Taktverdichtungen vorgenommen werden.
Mit Genugtuung registriert der Welser Bürgermeister Dr. Andreas Rabl die Zusammenarbeit mit Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner. In den Jahren seiner Funktion ist auch in der Region Wels sehr viel Positives umgesetzt worden. Zuvor war ein Parkhaus beim Hauptbahnhof immer wieder auf die lange Bank verschoben worden, auch das Projekt Traunsteg nach Schleißheim kommt jetzt nach vielen Jahren der Diskussion in die Umsetzungsphase.
Jahr 2017. Bau des lange geforderten Parkdecks beim Hauptbahnhof Wels. Insgesamt zehn Millionen Euro investieren die ÖBB-Infrastruktur AG, Land OÖ und die Stadt Wels in ein neues Parkdeck mit vier Ebenen direkt angrenzend an den Hauptbahnhof. In einer der größten Park-and-Ride Anlagen des Landes werden 545 PKW-Stellplätze und 490 Fahrrad-Abstellplätze zur Verfügung gestellt.
Jahr 2018. Rad-Modellregion Wels und Wels Umland startet durch. Der Großteil der Wege in der Region Wels liegt innerhalb der Raddistanz von zwei bis zehn Kilometern und kann in fünf bis 30 Minuten zurückgelegt werden. Wels und Radfahren ist somit eine gute Kombination. Aufgrund dieser guten Rahmenbedingungen wurde im Juni 2018 die Radmodellregion Wels Umland ins Leben gerufen.
Teilnehmer an diesem Projekt sind neben Wels die Partner-Gemeinden Buchkirchen, Gunskirchen, Holzhausen, Krenglbach, Marchtrenk, Schleißheim, Steinhaus, Thalheim und Weißkirchen. Bereits in der Verkehrserhebung 2022 sollen die erzielten Ergebnisse sichtbar werden. Die Radmodellregion Wels Umland fungiert mit verschiedensten Projekten und Aktionen rund um das Thema Radfahren, als ein modernes Testlabor für das gesamte Land Oberösterreich.
Mit dem Projekt „FahrRad-Modellregion OÖ“ sollen in einem Zeitraum von vorerst fünf Jahren verstärkte Maßnahmen und Pilotprojekte zur Förderung des Radverkehrs in den Handlungsfeldern Bewusstseinsbildung, Rahmenbedingungen und Infrastruktur umgesetzt werden.
Jahr 2019. Autobahn-Anschlussstelle Wels Wirtschaftspark. Nach achtmonatiger Bauzeit konnte im Dezember neue Anschlussstelle an der A8 Innkreis Autobahn eröffnet werden. Knapp zehn Millionen Euro wurden für diese wichtige Infrastrukturmaßnahme investiert. Die Vollanschlussstelle ist vor allem für die bestehenden und noch anzusiedelnden Betriebe in Wels-West wichtig. Diese haben dadurch eine direkte Verbindung zur A8 Innkreis Autobahn. Die Verkehrsentlastung des untergeordneten Netzes erfolgt besonders vom Schwerverkehr.
Jahr 2020. Mobilitätsleitbild Wels. Vor dem Hintergrund, dass die Stadt Wels und deren Umlandgemeinden ein überproportionales Wirtschafts- und Gesellschaftswachstum aufweisen, wurde für die Region ein Gesamtverkehrskonzept in Auftrag gegeben, das Land und Gemeinden in einen gemeinsamen Prozess erstellen und langfristig umsetzen wollen. Das Ziel liegt darin, eine verkehrspolitische Strategie für die Region zu erstellen, die sich aus einem generellen Leitbild sowie klar abgesteckten Handlungsfeldern zusammensetzt.
Das sich daraus ergebende Maßnahmen-Programm zeigt konkrete Punkte und Handlungserfordernisse auf. Im Rahmen eines Umsetzungsprozesses sollen verschiedene Einzelprojekte verfolgt und umgesetzt werden. Alle Maßnahmen sind im Sinne einer starken Kooperation zwischen Land OÖ, der Stadt Wels sowie deren Umlandgemeinden und weiteren Akteuren zu sehen. Das Mobilitätsleitbild soll 2021 noch präsentiert werden.
Jahr 2021. Neugestaltung des Kaiser-Josef-Platzes und der Busdrehscheibe. Der Platz erhält heuer ein neues Gesicht. Bis Ende September fungiert die Karl-Loy-Straße als Übergangslösung. Das Ziel ist auch eine verkehrstechnische Modernisierung. Schließlich ist der Kaiser-Josef-Platz der zentrale Verkehrsknotenpunkt für den innerstädtischen und regionalen Kraftfahrlinienverkehr.
An diesem Standort nutzen pro Jahr rund 100.000 Fahrgäste die öffentlichen Verkehrsangebote. Da es sich um einen prominenten, hochfrequentierten Ort in Innenstadtlage handelt, sollen auch die Fahrgastinformation für die Regionalverkehre mittels dynamischer Fahrgastinformation digitalisiert.
Der Trodatsteg, das 2004 umgesetzte und wohl einmalige einmalige gemeinsame Projekt Stadt-Privat, gilt auch als Vorbild für eine Verbindung mit Schleißheim, wobei besonders die Radregion profitieren wird.
Traunsteg Wels-Schleißheim
+ Förderung der Geh- und Radmobilität Der Ausbau der Geh- und Radwegeinfrastruktur ist von großer Relevanz, um eine positive Entwicklung des Modal Split zu fördern. Zwischen Wels und Schleißheim wird deshalb eine Geh- und Radwegbrücke über die Traun entstehen. Mit diesem „Lückenschluss“ wird nicht nur eine regionale Nord-Süd-Radverbindung geschaffen, sondern darüber hinaus eine überregionale Radverkehrsverbindung ermöglicht.
Rund 25.000 Einwohner werden von der „Neuen Traunbrücke“ und der Vernetzung der Gemeinden Schleißheim, Weißkirchen, aber auch südlicher gelegener Gemeinden wie Sipbachzell profitieren. Die sichere und radverkehrsfreundliche Verbindung ohne Steigungen nach Wels dient zu guter Letzt auch der Steigerung der Verkehrssicherheit.
Ausbau des Öffentlichen Verkehrs
Von Magistrat Wels und Land OÖ werden mögliche Standorte für Erweiterungspotentiale der S-Bahn-Haltestellen entlang der Westbahn in Wels untersucht. Die Haltestellen sollen als Mobility-Points ausgebildet werden. Dabei sollen die Bereiche Infrastruktur, Service und Mobilitätsangebote gesamtheitlich vernetzt werden. Die Schaffung von PKW-Parkplätzen, überdachten Fahrradabstellplätze, Bike-Sharing, Car-Sharing, Elektro-Scooter und ÖV-Angeboten soll gewährleistet werden.
Somit können Pendler individuell aber auch umweltschonend ihre Wege beschreiten. Darüber hinaus sollen auch Abholboxen für das Hinterlegen des Einkaufs, Paketdienste als Service-Komponente in die Mobility-Points eingebunden werden. Mittels Photovoltaik soll auch der Strom zumindest teilweise vor Ort erzeugt werden.
Die gemeinsamen Evaluierungen weiterer S-Bahn-Haltestellen umfassen sechs weitere Standorte im Welser Stadtgebiet. Besondere Standorte, wie die Unterführung Wimpassing hätten eine große Wirkung auf die unmittelbare Erreichbarkeit der Wohngebiete Vogelweide-Gartenstadt und Lichtenegg. Da ein Mobility-Point diese bevölkerungsstarken Standorte fußläufig, per Rad oder E-Scooter sehr gut anbinden würde, sind hohe Potentiale gegeben.
Das würde darüber hinaus auch den innerstädtischen Individualverkehr reduzieren. Die ÖBB untersucht derzeit in Abstimmung mit dem Land OÖ und dem BMK die entsprechenden Möglichkeiten.
Ziel ist die Detailuntersuchung und Einbettung der sinnvollsten machbaren Standorte in das Zielnetz 2040. Die Betrachtungen – auch eines möglichen zukünftigen S Bahn-Angebotes samt Potenziale – erfolgen im Kontext zum 4-gleisigen Ausbau der Westbahn.
Landesrat Günther Steinkellner: „Noch in diesem Sommer werden wir ein weiteres tolles Mobilitätsprojekt präsentieren, dass unterstreichen wird, welches Knowhow in dieser starken und tollen Wirtschafts- und Innovationsregion herrscht.“
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